Das Krampusbrauchtum
Eine sich wachsender Beliebtheit erfreuende Tradition
Während der kalten Wintertage finden sich überwiegend in der Alpenregion einige Brauchtümer wieder, welche als Handlungsträger ein teuflisches Wesen besitzen. Bedeckt mit Fellen, Glocken und Ketten sowie ausgestattet mit einer Rute, je nach Region wahlweise auch mit Holzmaske bekleidet ziehen traditionell die jungen Männer der Gemeinden bei Nachtanbruch in die Städte und Dörfer um diese heimzusuchen. So gibt es Klausen und Krampusse, die sich fast alle an den Fellen, Glocken sowie Ruten erkennen und unterscheiden lassen.
Der Ursprung dieser auseinanderdriftenden Brauchtümer könnte jedoch ein Gemeinsamer sein. So handle es sich laut einigen Autoren hierbei um das Wilde Treiben aus heidnischer Zeit, welches die Christianisierung im 7. und 8. Jahrhundert in einigen abgelegenen Dörfern überstanden hat, obwohl damals das Verkörpern einer teuflischen Gestalt mit dem Tode bestraft wurde.
Mit der Zeit veränderte sich die Gestalt sowie der Hintergrundgedanke dieser Tradition allmählich. Es entwickelte sich das Klausentreiben, mit diesem man sich erhoffte die bösen Wintergeister fernzuhalten, als auch der Krampus als böser Begleiter des Nikolaus. Bei Letzterem wird vermutet, dass der Versuch der Kirche die „Wilde Jagd“ unter Kontrolle zu bekommen und die damit verbundene Verlegung des Brauchs auf den Nikolaustag mit zur Entstehung des Krampusbrauchtums beigetragen haben könnte.
So ziehen fortan die Krampuspassen am und um die Tage des heiligen Nikolaus von Myra in die Dörfer und Städte, um dort ihr Unwesen zu treiben. Dies geschieht je nach Region und Vorschriften zum Beispiel auf Schauläufen oder Einkehrbräuchen (Hausbesuche) mit dem Nikolaus, bei jenen die guten und braven Kinder vom Nikolaus belohnt und die bösen und ungezogenen Kinder vom Krampus bestraft werden.